Schulimkerei
Rückblick auf das letzte Halbjahr
Das Frühjahr begann für die Schulimkerei traurig: Den letzten Kälteeinbruch im Februar überlebten beide Bienenvölker nicht. Doch woran lag es? Herr Fricke hatte da so eine Vermutung: Die Varroamilbe, ein bienenblutsaugender Parasit, könnte schuld sein. Torben Steiniger aus der Oberstufe konnte dies im Rahmen einer wissenschaftlichen Hausarbeit bestätigen und machte Vorschläge, was man dagegen tun könnte. Nach den Osterferien wurde dann ein neues Bienenvolk „eingeschult“. Schnell fühlten sich die Bienen bei uns zu Hause und fingen fleißig an, Nektar zu sammeln, Honig zu machen und Brut zu ziehen.
Ende Mai / Anfang Juni konnten wir ca. 18kg ganz besondere „Frühtracht“ ernten, einen aromatischen, flüssigen Stadthonig, gewonnen aus dem, was das Glacis und die Gärten der Umgebung bieten. Gut, dass die Spende der Mensa es ermöglichte, die für die Honigernte und –verarbeitung nötigen Dinge anzuschaffen.
Im Juni sind wir dann auch noch nach Bergkamen gefahren zu einer Fortbildung zur Honiguntersuchung. Wassergehalt und elektrische Leitfähigkeit bestimmen, Labortechniken wir zentrifugieren, dekantieren, einfärben und mikroskopieren waren Thema. Wozu das Ganze?
So kann man viel erfahren über die Qualität des Honigs und die Pflanzen, von denen der Honig stammt und lernt nebenbei noch Methoden der Forschung kennen. Alle Beteiligten fanden, dass sich die lange Anreise gelohnt habe und man das wiederholen solle.
Wir wollten natürlich auch gern unser Bienenvolk vermehren. Aber wie geht das, wo doch nur eine Königin da ist? Na ja, aus ganz jungen Bienenmaden ziehen die Bienen sich eine neue Königin, wenn sie keine mehr haben. Das haben wir ausgenutzt. Das Rezept für einen „Ableger“ lautet: Man nehme 1 bis 2 Brutwaben, Futterwaben, Leerwaben sowie genügend Pflegebienen, stecke sie in einen kleinen Bienenkasten und beobachtet, was passiert. So konnten wir nach und nach insgesamt vier Bienenvölker aufbauen- eine echte Erfolgsstory!
Beim Fest der Kulturen gab es beim Stand der Klasse 7c Kerzen zum Selbermachen oder zu kaufen, was gut ankam.
Jetzt, in den Sommerferien, bei der Affenhitze gilt es, das Desaster vom letzten Jahr zu vermeiden und die Grundlage für gesunde Winterbienen zu schaffen. Die Varroen sollen verduften! Und das im wahrsten Sinne des Wortes. Mit dem Geruch von Thymian (Thymol) kommen diese Blutsauger nämlich gar nicht klar und schaffen es dann nicht mehr, ihre Eier in die Zellen zu den Bienenmaden zu legen. Hoffentlich ist die wochenlange Behandlung diesmal erfolgreich! Wir fänden das dufte! Dann könnte es im kommenden Jahr nicht 18kg Honig, sondern vielleicht 75kg Honig geben. Das wären dann pro KTG-Schüler wohl wieviel Gramm Honig? Nein, der Matheunterricht hat auch Ferien!
In der Schulimkerei ist jede(r) Interesssierte gern willkommen, sei es beim Mittagsangebot, in einer AG, im Projektunterricht oder einmal beim Besuch mit der Klasse.